Die Gilde-Pfadfinder haben bisher folgende Denkmäler in Großarl errichtet: 1978/79 den Europatisch aus Beton samt der Büste von Bi-Pi, 1984 den hölzernen Himmelsknoten und 1998 die stählerne Pfadfinder Grußhand.
Europatisch
1978/79 schuf der deutsche Bildhauer Erich Sauer, http://www.erich-sauer.com, den Europatisch. Dies ist ein Werk von besonderer Ausdruckskraft und Symbolik. Der Europatisch ist ein begehbarer Tisch mit 3,5 m Durchmesser. Er wurde aus Glasfaserbeton gegossen.
Auf der Tischplatte drängen viele plastische Hände in verschiedenen Gesten, Bewegungen und Verschlingungen zueinander hin. Diese werden von den Umrissen Europas umsäumt. Tolerante Haltung, Bindung durch das Pfadfindertum sowie der Ausdruck der Gemeinsamkeit drücken die Hände an der Meditationsstätte der erwachsenen Pfadfinder aus.
12 steinerne Sessel befinden sich rund um den Europatisch. Diese weisen auf die Einigkeit Europas hin. Die Anzahl der Sessel wurde in Anlehnung an die Zahl der Sterne auf der Europafahne gewählt.
Am 21. Jänner 1979 wurde der Europatisch feierlich eröffnet. Er verbindet als Kunstwerk Beton mit der Natur. Der Platz rund um den Europatisch ist ein Platz der Ruhe – Sie sind hier herzlich zum Besinnen und Nachdenken eingeladen.
Folgende Beschreibung ist direkt beim Europatisch angebracht:
„Mediationsstätte der erwachsenen Pfadfinder Europas, Symbol der Menschlichkeit, des pfadfinderischen Gedankengutes und unzerstörbarer Gemeinsamkeit. Mahnung auch zur Besinnung auf die Verbundenheit von Schicksal und Zukunft der europäischen Völker.“
Der Europatisch ist zu Fuß in ca. 20 min zu erreichen. Am besten Sie wandern vom Ortszentrum zur Pfarrkirche und weiter am Schattseitweg (Nr. 18) bis zum Europatisch.
Bronzebüste von Bi-Pi
Die neben dem Europatisch aufgestellte Bronzebüste von Lord Baden-Powell, kurz genannt B-P bzw. Bi-Pi, wurde von der Salzburger Bildhauerin Hilde Heger (1899-1998), https://www.sn.at/wiki/Hilde_Heger, geschaffen. Das Betonband, das den Europatisch mit der Bronzebüste des Pfadfindergründers Lord Baden-Powell zusammenfügt, drückt die Verbindung von Toleranz zur Idee des Pfadfindertums aus.
Übrigens: seit 1997 gibt es den Hilde-Heger-Frauenkunstpreis, der an Künstlerinnen mit Salzburg-Bezug vergeben wird.
Himmelsknoten
Bereits 1984 wurde der alte, erste Himmelsknoten aus einem 5 m langen Fichtenstamm errichtet. Von Anfang war er ein Sinnbild der Verbindung. Beim alten Himmelsknoten stand folgende Beschreibung:
„Aufgerichtet als Würdigung Gottes und als symbolischer Verknüpfung zwischen Himmel und Erde. Eine Lebensschleife, die sinnbildlich nicht nur Gedanken und Taten, sondern auch Generationen untrennbar miteinander verbindet.“
Im Laufe der Zeit tat die Witterung ihr Werk und so ersetzte die Pfadfinder-Gilde den alten Himmelsknoten durch einen neuen. Am 17. Jänner 2000 war schließlich die feierliche Eröffnung.
Der Himmelsknoten wurde gemeinsam entworfen, angefertigt hat den neuen Himmelsknoten der Großarler Holzbildhauer Albin Kreuzer. Ausgewählt hatte er dazu einen Lärchenbaum, der im Großarltal gewachsen war. Delegationen europäischer Gildeverbände und von privaten Spendern finanzierten das Projekt, und Großarlern und Salzburger Gildefreunden transportierten die Skultur zum Standort, einer Wiese des Bauernhofs Holzlehen. Der Himmelsknoten zeugt vom Ziel eines gemeinsamen Europas.
Ebenso wie die Errichtung und der Transport des Himmelsknotens schwierig waren, ist auch der europäische Weg nicht ganz einfach zu gehen. Der Himmelsknoten soll aber Symbol dafür sein, dass ein Ziel trotz aller Schwierigkeiten erreicht wurde und dass Ziele eines gemeinsamen Europas erreicht werden können.
Der Blick über das Großarltal und zum Europatisch war vom damaligen Standort perfekt. Allerdings war die Stelle vor allem im Winter nicht gut zu erreichen. Daher wurde der Himmelsknoten 2007 auf eine Lichtung des Bauernhofs Holzlehen auf den Parkplatz bei der Sendeanlage versetzt. Im Rahmen einer Zeremonie wurde der neue Platz des Himmelsknotens 2008 im Rahmen des 40. Pfadfinder-Forums in Großarl „hergezeigt“. Der Blick ins Großarltal ist nach wie vor einzigartig. Ebenso ist die Sichtverbindung zum Europatischgegeben. Nur die Erreichbarkeit wurde wesentlich verbessert. Seit der Himmelsknoten direkt neben dem Parkplatz steht, bewundern ihn auch zahlreiche Wanderer, die keine Pfadfinder sind.
Pfadfinder Grußhand
Ein wahres Kunstwerk und Symbol des Pfadfindertums ist der Pfadfindergruß. Am 17. Jänner 1998 wurde dieser feierlich zur Eröffnung des 30. Pfadfinder-Forums in Großarl enthüllt. Einige Jahre später wurde die Pfadfinder Grußhand zum Musikpavillon übersiedelt. Der Pfadfindergruß ist eine 2,40 m hohe Stahlplastik und wurde von Kaj Rugholm aus Dänemark, http://kajrugholm.dk, entworfen. Angefertigt hat sie Josef Doppler aus Salzburg. Die Symbolik des Pfadfindergrußes wird auf dem 1 m hohen Steinsockel beschrieben:
Die empor gehaltenen drei Finger erinnern an die drei Sätze des Pfadfinderversprechens
- Seine Pflichten zu tun gegenüber Gott und dem Vaterland,
- anderen zu helfen,
- dem Pfadfindergesetz zu gehorchen.
Der Daumen über den kleinen Finger gelegt ist Sinnbild dafür, dass der Stärkere den Schwachen beschützen soll.
In der Form des Denkmals wird die Arm senkrecht gehalten, wie bei einem Schwur, eben dem Pfadfinderversprechens. Beim täglichen Pfadfindergruß berühren die Fingerspitzen sie Stirn, wie beim Salutieren der Soldaten.
Der Pfadfindergruß bekam für die Teilnehmer des 30. Pfadfinder-Forums 1998 in Großarl eine besondere Bedeutung: Die drei nach oben zeigenden Finger symbolisieren je ein Jahrzehnt des Europäischen Forums in Großarl. Die Handfläche, der kleine Finger und der Daumen bilden einen Kreis. Diese weisen auf die weltumspannende Gildenbewegung hin, für die Großarl bereits 30 Mal das Zentrum der Begegnung war.
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